Ein achtsames, bedeutsames und erfülltes Leben zu führen ist das Ziel von immer mehr Menschen weltweit.
In einer Welt, die ständig im Wandel ist und von Hektik und Stress geprägt wird, suchen viele Menschen nach einem tieferen Sinn und einer erfüllenden Lebensweise. Eine faszinierende Philosophie, die in diesem Kontext zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist das japanische Konzept des "IKIGAI". Dieser Artikel wird sich mit dem Begriff IKIGAI befassen, meinen eigenen Erfahrungen und damit, wie es uns helfen kann, ein ausgewogenes und erfülltes Leben zu führen.
Herkunft des Begriffs "IKIGAI":
IKIGAI ist ein Wort aus der japanischen Kultur und setzt sich aus den Begriffen "iki" (Leben) und "gai" (Wert) zusammen. Es beschreibt das, was das Leben lebenswert macht. Die Ursprünge des Konzepts lassen sich bis zu den Bewohnern der Insel Okinawa zurückverfolgen, die für ihre lange Lebenserwartung und Gesundheit bekannt sind und damit als eine der "Blue Zones", jener Gebiete mit der längsten Lebenserwartung weltweit gelten.
Die vier Elemente des IKIGAI:
Was du liebst: Hierbei geht es um das, was dir Freude bereitet und wofür du brennst.
Was die Welt braucht: Diese Komponente bezieht sich darauf, wie du deine Fähigkeiten und Leidenschaften einsetzen kannst, um einen positiven Beitrag zur Welt zu leisten.
Wofür du bezahlt wirst: Es ist wichtig, dass deine Tätigkeit nicht nur sinnvoll ist, sondern auch deine finanziellen Bedürfnisse deckt.
Worin du gut bist: Dies bezieht sich auf die Entwicklung von Fähigkeiten und Kompetenzen, um in dem, was du tust, erfolgreich zu sein.
Der Nutzen von IKIGAI:
Das KONZEPT des IKIGAI ist eine wertvolle Anleitung für diejenigen, die nach einem tieferen Sinn im Leben suchen. Indem man seine Leidenschaften, Berufungen, Berufe und Bestimmungen in Einklang bringt, kann man nicht nur ein erfülltes Leben führen, sondern auch zu einer besseren Welt beitragen. Nutzen wir dieses japanische Geheimnis, um unser IKIGAI zu entdecken und ein Leben voller Bedeutung zu gestalten.
Meine persönliche Erfahrung mit IKIGAI:
Fasziniert vom Konzept des IKIGAI, wollte ich mich selbst damit auseinandersetzen und mein persönliches „IKIGAI“ finden. Dabei habe ich nicht nur auf Online-Recherche gesetzt, sondern auch den Bestseller "IKIGAI, the Japanese secret to a long and happy life" gelesen (Quelle siehe weiter unten!), der nicht nur das Konzept des IKIGAI, sondern auch andere Lehren, wie die Logotherapie von Viktor Frankl, beleuchtet.
Das Buch vermittelt nicht - wie von mir erwartet - eine klare Schritt-für-Schritt Anleitung um sein eigenes IKIGAI zu finden, aber es hat mir eine andere entscheidende Erkenntnis vermittelt: Die Suche nach „dem einen“ eigenen Lebenszweck sollte nicht krampfhaft sein, und es können durchaus mehrere Elemente zu einem erfüllten Leben beitragen.
Online habe ich auf vielen Websites und Blogs die Darstellung des IKIGAI als „Blume“ mehrerer sich überschneidender Kreise mit einer einfachen Beschreibung gefunden, aber leider auch keine Quelle, die konkrete und für mich ausreichende Anleitungen gibt und konkrete Fragen zu allen Bereichen des IKIGAI stellt. Auch online-Tools zur interaktiven Auswertung habe ich bereits ausprobiert, jedoch ohne für mich zufriedenstellende Ergebnisse. Dies hat mich dazu inspiriert, eigene Reflexions-Fragen zu formulieren, um alle relevanten Felder abzudecken, bevor ich meine Reise beginne. Um meine Gedanken flexibel zu erfassen, zuzuordnen und wieder neu zu ordnen, habe ich mich dazu entschieden, einen Arbeitsbereich bzw. eine Vorlage auf einem MIRO-Board zu erstellen.
Basierend auf meinen Erkenntnissen aus der Lektüre des Buches wollte ich auch als „Reminder“ und Inspiration einige wichtige Dimension auflisten, die "das Leben lebenswert machen können“, wie soziale Kontakte und die Natur. Denn das IKIGAI kann vielschichtig sein und sich mit verschiedenen Lebensbereichen verbinden.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass ich selbst beim ausfüllen der Vorlage und beantworten der Fragen nicht wirklich strukturiert und der Reihe nach vorgegangen bin, sondern und eher chaotisch und intuitiv. Generell fiel es mir leichter von außen nach innen zu „arbeiten“ und bei den großen Feldern, wie "Was ich liebe" und "Was die Welt braucht" zu starten, und mich dann sukzessive zu den Überschneidungen vorzuarbeiten - und dabei einzelne Punkte auch immer wieder einmal neu zu verschieben und einzuordnen.
Ich fand es hilfreich, einen „Gedankenspeicher“ zu erstellen, der mir dabei hilft, Ideen festzuhalten, die ich nicht sofort zuordnen kann.
Ein weiterer wichtiger Aspekt meines Prozesses ist die Erkenntnis, dass ich nicht alle Fragen beantworten muss. Die Fragen dienen lediglich als Gedankenstütze und Leitfaden. Bei manchen Dimensionen fiel es mir leichter, Inhalte zu definieren, während andere herausfordernder waren. Doch auch hier habe ich für mich erkannt, dass nicht zwingend alle Dimensionen beantwortet werden müssen, bzw. dass das ganze generell ein fortlaufender Prozess ist und ich jederzeit neue Aspekte ergänzen oder neu einordnen kann.
Der gesamte Prozess erinnert mich an ein Business Model Canvas für mein Leben. Es wird sich verändern, flexibel bleiben und nicht starr sein. Das Leben und meine Werte, insbesondere Neugierde, Kreativität und Verbundenheit, werden mich dazu bringen, immer wieder "zu pivotieren" und neue Aspekte mit aufzunehmen und Dinge neu zu bewerten.
Für mich war und ist die Beschäftigung mit meinem IKIGAI ein Schritt zur Selbsterkenntnis. Es geht nicht darum, die „eine einzig wahre Berufung“ im „alle Dimensionen umfassenden“ IKIGAI zu finden, sondern in mehreren Bereichen des Lebens Aspekte zu identifizieren, mit denen ich mich beispielsweise in der Freizeit beschäftigen möchte oder für die Gemeinschaft einsetze.
Das Modell der IKIGAI "Blume":
Grafisch wird das IKIGAI Modell meist als eine Art Blume mit den oben genannten Dimensionen (Was du liebst, was die Welt braucht, wofür du bezahlt werden kannst, worin du gut bist) dargestellt. Die Kreise überschneiden sich und ergeben weitere Dimensionen:
Mission
Vocation
Profession
Passion
Ganz im Zentrum findet sich das IKIGAI, sozusagen als "Sweet Spot", der alle Dimensionen in sich vereint.
Meine persönliche Vorlage/Canvas des IKIGAI:
Die Reflexions-Fragen habe ich für mich als Hilfestellung zusammengestellt. Sie dienen als Leitfaden, können aber ergänzt und erweitert werden.
Hier noch die englische Version:
Viel Spaß damit und eine gute „Reise zu dir selbst“ 😊.
Weiterführende Literatur & Quellen:
Evans, D. (2019). "The Little Book of Ikigai: The Secret Japanese Way to Live a Happy and Long Life." HarperOne.
Dieses Buch bietet einen leicht verständlichen Einstieg in das IKIGAI-Konzept und erläutert, wie es in die westliche Lebensweise integriert werden kann.
García, H., & Miralles, F. (2017). "Ikigai: The Japanese Secret to a Long and Happy Life." Penguin Random House.
Die Autoren untersuchen die Lebensgewohnheiten der Einwohner von Okinawa und zeigen, wie das IKIGAI-Prinzip zu einem erfüllten Leben beitragen kann.
O'Connor, M. (2018). "Ikigai: The Japanese Art of a Meaningful Life." Penguin Random House.
Mary O'Connor bietet eine tiefgehende Analyse des IKIGAI-Konzepts und präsentiert praktische Ansätze, um es in den eigenen Alltag zu integrieren.
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